Archiv 2016

Genitalverstümmelung - medizinische, rechtliche und soziale Aspekte zur Prävention in Sachsen

Kinder brauchen den Schutz durch Gesellschaft und Staat – vor allem dann, wenn Gewalt innerhalb der Familie verübt wird. In Deutschland sind bis zu 30.000 Mädchen von einer besonders schweren Form der Gewalt bedroht oder bereits betroffen: der Genitalverstümmelung.

Weltweit leben die meisten Opfer dieser Praktik in afrikanischen, asiatischen und arabischen Ländern, aber durch Migration verbreitet sich diese systematische Misshandlung auch weiter in westliche Länder.

 

In Europa sind nach Schätzungen 500.000 Mädchen und Frauen von dieser Gewalt betroffen und 180.000 minderjährige Mädchen akut gefährdet. Um wirksame Prävention zu leisten, ist unser aller Umsicht gefordert. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei Fachkräfte in sozialen, medizinischen und pädagogischen Berufen ein.

 

Unser Fachtag am 30. November 2016 unterstützte diese Berufsgruppen dabei, eine mögliche Gefährdung richtig einzuschätzen und zum sicheren Schutz von Mädchen beizutragen. Ziel der Veranstaltung war es, das Thema in der Öffentlichkeit weiter bekannt zu machen, Unsicherheiten abbauen und die Situation für Dresden und Sachsen darzustellen.

 

Nach den einführenden Fachvorträgen wurden in einzelnen Fachgesprächen u.a. Hintergründe und rechtliche Anforderungen an die Ärzteschaft bzw. Informationen zur Rechtslage vermittelt und zudem der Gefährdungsbegriff sowie Unterstützungsmöglichkeiten erörtert.

 

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Das vollständige Programm zum Download
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Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten für Frau und Mann der Landeshauptstadt Dresden, SAIDA International e. V., Akifra e. V. sowie mit finanzieller Unterstützung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, Staatsministerin für Gleichstellung und Integration, Landesdirektion Sachsen, Gleichstellungsbeauftragte.

Fotos: Claudia Joseit


Fachtag: Geschlechtergerechte Berufsorientierung – (k)ein Bildungsauftrag für die Schule!?

Schule ist ein wichtiger Lern- und Lebensraum für Mädchen und Jungen. Ob sie ihre persönlichen Potenziale voll entfalten können, hängt auch davon ab, inwieweit die Zuschreibung von Geschlechterrollen Einfluss auf ihre weitere Lebensplanung hat. Insbesondere bei der Berufswahl wirken häufig starke Stereotypisierungen: Jungen kommen kaum auf die Idee, Florist zu werden, Mädchen studieren selten Elektrotechnik. Das hat jedoch wenig mit individuellen Bedürfnissen, Interessen und Begabungen zu tun, als vielmehr mit der Vorstellung, in welchen Bereichen Frauen bzw. Männer "normalerweise" arbeiten. Lehrkräfte wirken an einer Schlüsselstelle, an der sie tradierte Rollenvorstellungen reflektieren und kritisch hinterfragen können. Sie können Mädchen und Jungen dabei unterstützen, ihre Berufswahl selbstbewusst und frei von Geschlechterklischees zu gestalten.

Der Fachtag vom 7. November 2016 in der Agentur für Arbeit Dresden widmete sich genau diesem Themenfeld.

Schirmherrin der Veranstaltung war Brunhild Kurth, Sächsisches Staatsministerium für Kultus. Inhalte des Fachtags waren:

 

VORTRÄGE

"Mädchen- und Jungenbilder heute: etwas Altes, etwas Neues, zwei Schritte vor und einer zurück? - Wie und warum Geschlechterstereotype Mädchen und Jungen in ihren Entwicklungen und Perspektiven beschneiden"

Referentin: Dr. Claudia Wallner; Dipl.-Pädagogin, Referentin, Praxisforscherin und Autorin

 

"Berufswahlperspektiven von Mädchen und Jungen - empirische Befunde, theoretische Erklärungen und Ansätze pädagogischer Begleitung im Kontext Schule"

Referentin: Dr. Katja Driesel-Lange; Dipl.-Pädagogin, Universität Münster/Institut für Erziehungswissenschaften

 

MODERIERTES FACHGESPRÄCH

"Geschlechtergerechte Berufsorientierung als Bildungsauftrag!"

 

Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen:

der Gleichstellungsbeauftragten für Frau und Mann der LH Dresden, der Dresdner Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen, der Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit Dresden, der Agentur für Arbeit Dresden sowie der Sächsischen Bildungsagentur - Regionalstelle Dresden

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Das vollständige Programm des Fachtags mit allen Informationen
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Fotos: Sylvia Höppler


Lesung »Unicorns don’t swim«

Haben alle Mädchen ähnliche Sehnsüchte? Denken und fühlen alle auf die gleiche Weise?

 

So individuell und verschieden Mädchen in der Realität sind, so sehr die Themen Gender und Geschlechterrollen auch öffentlich diskutiert werden, so hartnäckig halten sich in Büchern und Filmen doch stereotype Bilder, in denen sich viele Mädchen kaum wiederfinden.

 

»Unicorns don’t swim« - erschienen im AvivA-Verlag - versammelt 22 Erzählungen, die uns über unsere eigenen Erwartungen stolpern lassen, die Irritation auslösen. Dieses Moment der Irritation ist es, was die sonst sehr verschiedenen Geschichten dieser Sammlung verbindet. Die Anthologie enthält Texte u.a. von folgenden Autorinnen: Tania Witte, Corinna Waffender, Antje Wagner, Anja Kümmel, Juliette Bensch und weiteren.

 

Die Berliner Autorin Tania Witte las am 28.10.16 im Theater Wanne eigene Texte sowie Erzählungen anderer Autorinnen aus der von Antje Wagner herausgegebenen Anthologie.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem *sowieso* KULTUR BERATUNG BILDUNG.

 

Fotos: Susanne Seifert


Fachtag: Zukunft ohne Geschlechterklischees

In Kooperation mit der Dresdner Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen und der Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit Dresden veranstaltete das Büro der Gleichstellungsbeauftragten eine Fachtagung unter dem Titel »Zukunftsplanung ohne Geschlechterklischees«. Dieser fand am 10. März 2016, 9.00 bis 13.00 Uhr, im Festsaal des Neuen Rathauses Dresden, Dr.-Külz-Ring 19 (Eingang über Goldene Pforte), statt.

 

Der Fachtag wurde im Vorfeld des diesjährigen Girls´ Day/Boys´ Day durchgeführt und richtete sich an Fachkräfte sowie an Interessierte. Er bot eine komprimierte und zentrale Möglichkeit, sich dem Thema der geschlechtergerechten Berufsorientierung und Lebensplanung anzunähern. Ziel dieses Fachtages war es, einerseits tradierte Rollenbilder zu hinterfragen und andererseits praxisnahe Anregungen für die Arbeit mit Mädchen und Jungen zu geben.

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Programm
Alle Informationen zum Fachtag mit sämtlichen Workshopangeboten können Sie hier herunterladen:
Einladung Fachtag_10.03.16.pdf
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Fotos: Sylvia Höppler