▸ 17. Februar 2021
▸ 22. Februar 2021
▸ 08. März 2021
▸ 7.+8. Juli 2021
▸ 07. Oktober 2021
ONLINE FACHGESPRÄCH: "DIE BEDEUTUNG VON PORNOGRAPHIE FÜR MÄDCHEN* UND JUNGE FRAUEN*"
Die Neugier für Sexualität, die Beschäftigung mit dem eigenen Körper, die Entwicklung einer Geschlechteridentität und das Spiel mit Rollenbildern gehört zum Erwachsenwerden dazu. Auf der Suche nach Anregungen und Orientierung nutzen die meisten Jugendlichen das Internet. Dabei können sie auf Inhalte stoßen, die verstörend wirken oder ein falsches Bild vermitteln bspw. Pornographie. Der Zugang zu Pornographie ist im Internet einfach, kostenlos, massenhaft und in allen Variationen zu finden. In sozialpädagogischen Angeboten kommt es darauf an, sich mit dem Thema angemessenen auseinanderzusetzen, also es weder zu verharmlosen noch besonders zu dramatisieren. Dabei sind Schutz und Empowerment eng miteinander verbunden.
Im Rahmen des Online-Fachgesprächs tauschten sich die Teilnehmenden u.a. zu folgenden Fragen aus: Welche Rollen und Verhaltensweisen werden Mädchen* und jungen Frauen* durch Pornos vermittelt? Wie können Mädchen* und junge Frauen* in der Entwicklung, Erkundung und Entfaltung ihrer eigenen Sexualität und ihrem Begehren gestärkt werden? Was bedeutet "Pornokompetenz" und wie kann feministische Pornographie hier unterstützen? Was muss ich als sozialpädagogische Fachkraft beachten, wenn ich das Thema Pornographie bearbeite? Und wie kann sexuelle Bildung zum Thema Porno aussehen? Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Anregungen und Empfehlungen für die pädagogische Praxis.
Die Referentinnen* Ulla Heinrich (Kulturpädagogin, Kulturvermittlerin und Speakerin, Kuratorin des Festivals dgtl fmnsm, Geschäftsleiterin Missy Magazine – feministisches Magazin für Pop, Politik und Kultur) und Yvonne Krüger ( Sozialarbeiterin, Sexual- und Traumapädagogin, Koordinatorin beim Projekt MELiSSE - pro familia Landesverband Sachsen e.V., Initiatorin von „Support your Pussy“ - Aids-Hilfe Dresden e.V.) gaben umfangreiche Inputs und gestalteten einen regen Austausch unter den teilnehmenden Fachkräften. Zahlreiche Impulse und Fragen aus der Runde wurden aufgenommen und signalisieren, dass der Fachaustausch zu dieser Thematik auch weiterhin erfordert und gewünscht ist.
Die nunmehr 6. Fachveranstaltung zur Prävention von weiblicher Genitalverstümmelung( Beschneidung (FGM/C) fand am 22. Februar 2021 nach Dresden statt. Auch mit der diesjährige
Veranstaltung konnten wir wieder vielfältige Impulse und Gelegenheit für Praxisreflexion und Netzwerkarbeit zur Verfügung stellen.
70.218 Frauen* und Mädchen* in Deutschland sind beschnitten, das geht aus der Dunkelzifferstatistik hervor, die Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau zum Internationalen Mädchentag am
11. Oktober 2019 veröffentlichte.
Mehr als 17.600 Mädchen* sind außerdem gefährdet, noch genital verstümmelt/ beschnitten zu werden. Der Handlungsbedarf ist enorm, denn die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr.
Die 6. Fachveranstaltung zur Prävention weiblicher Genitalverstümmelung / Beschneidung (FGM/C) stellte deshalb erstmals das Thema genitale Beschneidung bei Mädchen* im Alter zwischen einem und
zehn Jahren in den Mittelpunkt.
Sie richtete sich an Kinderschutzberater*innen/Insoweit erfahrene Fachkräfte, Fachberater*innen, Kitaleiter*innen, Mitarbeiter*innen des ASD, Kinder- und Jugendärzte des ÖGD, die betroffene oder
gefährdete Mädchen* in Kindertageseinrichtungen betreuen oder mit der Beratung und Unterstützung von Fachkräften beauftragt sind und mehr über FGM als eine spezifische Form von
Kindeswohlgefährdung wissen möchten.
Ziel war es, Fachkräfte zu sensibilisieren - über die Verbreitung, die Formen und die Folgen von genitaler Beschneidung sowie über die rechtliche Lage in Deutschland zu informieren.
Zentrale Fragen und Schwerpunkte des Fachtages waren:
Welche Gefährdung besteht in Deutschland für Mädchen* und junge Frauen*, genital beschnitten zu werden?
Wie erkenne ich, ob ein Mädchen* möglichweise gefährdet oder eine Beschneidung bereits erfolgt ist?
Was bedeutet Kinderschutz im Spannungsfeld von FGM/C?
Was benötigen (Kinderschutz-)Fachkräfte für ihre Handlungssicherheit?
Welches Risikomanagement bzw. welche Interventionsstrategien sind zielführend?
Für die einführenden Fachbeiträge zur Veranstaltung konnten wir zwei erfahrene Referentinnen* gewinnen:
In einem anschließenden Podiumsgespräch konnten die Möglichkeiten und Grenzen im Bereich der Prävention und Intervention ausgelotet werden. Im Fokus standen dabei insbesondere Einrichtungen bzw.
Träger der Kindertagesbetreuung und angrenzender Arbeitsfelder.
Auf dem Podium kamen ins Gespräch:
Die Teilnehmenden des Fachtages folgten der Einladung, sich aktiv mit ihren Fragen und Bedarfen hinsichtlich Wissenszuwachs, Handlungs(un)sicherheit und Ansprechpartner*innen einzubringen.
Zeit | Ort: 11:30 - 16:45 Uhr | Dresden (die Veranstaltung fand in einem OnlineFormat statt.)
Zielgruppen der Fachveranstaltungen waren vor allem Fachkräfte für Kinderschutz, (Schul-)Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich. Doch auch
Interessierte aus anderen Bereichen waren zahlreich vertreten.
Die Fachveranstaltung wurde organisiert in Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Dresden, Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Büro der Beauftragen für Integration und Ausländer, KiNET - Netzwerk für Frühprävention, Sozialisation und Familie, dem FMGZ MEDEA e. V. |
Frauengesundheitsprojekt MEDEA International | Mädchenprojekt MAXI und der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* | Trägerkooperation Verbund
Sozialpädagogischer Projekt (VSP) e. V. und Frauen für Frauen e. V.
Bei Rückfragen zur Veranstaltung können Sie sich direkt an Claudia Döring | Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* wenden:
claudia.doering@maedchenarbeit-dresden.de
Am 8. März ist weltweit Frauen*tag. Wir haben dieses Jahr mit vielen anderen am König*innenufer gestreikt!
Dabei konntet ihr erstmals die Karten von "DEIN LIEBESKUMMER IST POLITISCH!" in den Händen halten. Unsere Mitmachaktion an diesem Tag haben viele von euch besucht. Ihr habt Antworten auf Fragen wie: "Was ist Schönheit und wer bestimmt das?", "Wie stellst Du dir ein Traumpaar vor?", " Was hilft dir bei Liebeskummer?" in unseren mobilen Briefkasten geworfen. Danke dafür!
Das zeigt: Liebe und Liebeskummer betrifft uns alle, in verschiedenen Weisen. Und ist stets gerahmt von gesellschaftlichen Bedingungen, medialen Bildern und politischen Entscheidungen.
"Dein Liebeskummer ist politisch!" - das Gesprächskartenset für eure Arbeit mit Kindern und Jugendlichen könnt ihr ab jetzt bei uns bestellen.
Bei Interesse schreibt uns eine Mail an: fachstelle@maedchenarbeit-dresden.de
Die Frage: (Wann) bin ich schön? beschäftigt die meisten Mädchen* und jungen Frauen* spätestens mit Beginn der Pubertät und wird schnell zum zentralen Gegenstand weiblicher Identitätsfindung. Maßgeblichen Einfluss haben die allgegenwärtigen Anforderungen an Mädchen* und junge Frauen*, ihren Körper zu inszenieren, zu optimieren und zu sexualisieren. In den 80er Jahren sprach Susie Orbach vom „Schlachtfeld Körper“, Laury Penny skandalisiert heute den „Fleischmarkt“. Hat sich also nichts verändert in punkto Schönheitsidealen? Und wie wirken sich (diese) medialen Bilder und gesellschaftlichen Anforderungen / Zuschreibungen heute auf die Selbstbilder von Mädchen* und jungen Frauen* aus?
Im Seminar werden wir zu den Fragen in Austausch kommen, eigene weibliche (Körper-)Bilder reflektieren und erfahren, wie das Thema in der pädagogischen Arbeit aufgegriffen und bearbeitet werden kann. Das 2tägige Seminar beinhaltete einen ausführlichen Praxis- und Methodenteil.
Programm:
Input und Diskurs zu aktuellen Schönheitsidealen und Inszenierungserwartungen an Mädchen* und junge Frauen*
Reflexion eigener (Körper-)Bilder und weiblicher Sozialisationserfahrungen
Blick auf meine Adressatinnen*, Praxistransfer und methodische Schatzkiste
09:00 Uhr Ankommen mit Kaffee & Tee
09:30 Uhr Beginn - 16:00 Uhr Ende 1. Tag | 14.30 Uhr Abschluss 2. Tag
Referentinnen*:
Katja Demnitz ist Diplom- Sozialpädagogin; Bildungsreferentin LAG Mädchen* und junge Frauen* e.V.; Psychodramaleiterin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (i.A.),
Claudia Döring, Diplom- Sozialpädagogin, Bildungsreferentin der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*, WenDo- Trainerin für Selbstverteidigung & Selbstbehauptung
Zielgruppe: (Sozial-)Pädagoginnen* der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrerinnen*, Erzieherinnen*
Datum | Ort: 07./08.07.2021 Stadtteilhaus Dresden- Neustadt | Prießnitzstraße 18, 01099 Dresden
Kosten: 70€ (incl. Material, Mittagessen, Kaffee I Tee)
Die Ausdrucksformen aggressiven Verhaltens von Mädchen* sind heute vielschichtig: Sie handeln verdeckt und offen gewalttätig, verletzen sich selbst oder schädigen andere, fallen auf durch sexualisiert aggressives Verhalten und/oder agieren aus Angst oder Rache, erliegen einem Kontrollverlust oder folgen dem Drang nach Einflussnahme, Anerkennung und Macht...
Wo genau verläuft eigentlich die Grenze zwischen destruktivem, nicht-destruktivem und konstruktivem Aggressionsausdruck? Wie können pädagogische Fachkräfte Mädchen* in ihrem Zorn Orientierung bieten?
Dieses Webinar befasst sich mit möglichen Hintergründen für den Ausdruck aggressiver Impulse von Mädchen*. Es werden entwicklungstheoretische Aspekte ebenso beleuchtet wie die Zusammenhänge zwischen Gewalterfahrung und Aggressionsentwicklung im Leben von Mädchen* und jungen Frauen*.
Zentrale Ziele des Fachaustauschs liegen darin, den Blick auf die aggressiven Impulse von Mädchen* zu erweitern und damit neue Möglichkeiten für einen Umgang mit verschiedenen Ausdrucksformen zu erkennen.
Methodisch nutzen wir in diesem Webinar verschiedene Theoriemodelle, Kleingruppenübungen sowie selbstbezogenen und praxisorientierten Austausch.
Referentinnen:
Carola Spiekermann: Psychol. (Körper-) Psychotherapeutin und Supervisorin
Astrid Peter: Sozialtherapeutin und feministische Bildungsreferentin
Weitere Informationen zur Arbeit der Referentinnen: www.aufBegehren.com
Zielgruppe: vorrangig für (Sozial-)Pädagoginnen* der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrerinnen*, Erzieherinnen*
Datum | Zeit | Ort: Donnerstag, der 22. Juli 2021, 16:00 - 19:00 Uhr (online)
Kosten: 10€ (nach Erhalt der Anmeldebestätigung)
Gut 70% der Jugendlichen unter 18 Jahren haben bereits Kontakt mit Pornographie gehabt – obwohl dies eigentlich verboten ist. Der Zugang ist leicht, der Kontakt nicht immer freiwillig und die Thematisierung von Pornographie nicht immer einfach. Der Fachtag beschäftigt sich deswegen mit den Herausforderungen die entstehen, wenn Kinder und Jugendliche Pornographie konsumieren und wie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe diesen begegnen können.
Am 07.10.2021 widmeten wir uns gemeinsam mit zahlreichen Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe vielfältigen Blickweisen auf und Herausforderungen von Pornographie. In den beiden Inputs erhielten die Teilnehmenden vertiefte Einblicke in aktuelle sozialwissenschaftliche Diskussionen und praktische Umgangsweisen sowie in Diskurse und Erkenntnisse der Pornographie als Wissenschaft. In den Workshops wurde der Raum für zahlreiche Fragen und Diskussionen eröffnet und fachlich von Expert*innen angeregt und begleitet. Der rege Austausch und die große Nachfrage an dieser Fachtagung zeigen, dass das Thema als Herausforderung in der Arbeitspraxis präsent ist. Der Fachtag ermutigte die Teilnehmenden anhand verschiedener Austauschformate zur Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen, Gefühlen und Grenzen im Hinblick auf Pornographie als wichtige Grundlage für einen gelingenden Umgang in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Der Fachtag fand als Kooperationsveranstaltung zwischen uns und der Landeshauptstadt Dresden, GEREDE Dresden e.V., der Fachstelle Jungen- und Männerarbeit Dresden (Männernetzwerk Dresden e.V.) und dem Deutschen Hygienemuseum Dresden statt.
INPUT 1: Zwischen Fiktion und Realität - Pornografie im gesellschaftlichen Diskurs
Pornografie ist eine Tatsache. Noch nie war es so leicht, pornografisches Material zu konsumieren: Eine ernstzunehmende pornografische Datenmenge durchströmt tagtäglich nicht nur die Gedanken, sondern auch die Netzleitungen. Die aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen können zwischen den beiden Polen Dramatisierung und Banalisierung verortet werden. Doch wie sieht es in diesem Zwischenraum aus? Im Vortrag sollen die ambivalenten Töne zu hören sein: Was bedeutet Pornografie? Welche aktuellen Diskussionen gibt es? Wie kann ein differenzierter Blick aussehen? Welche Tendenzen sind aktuell auszumachen? Und schließlich: Welche Konsequenzen sind zu ziehen? Besonders auch in der Arbeit mit Jugendlichen.
Referent: Danilo Ziemen, Sexualwissenschaftler (M.A.) und Wirtschaftspädagoge
INPUT 2: Porno-Wissenschaft ?! – Zum Forschen & Lehren rund um das Thema Pornographie
Die meisten Menschen können sich nur schwer vorstellen, wie Wissenschaft und Pornografie zusammen passen. Doch seit etwa 30 Jahren gibt es sie, die sogenannten „Porn Studies“. Welches Erkenntnisinteresse treibt sie an? Welche Hindernisse oder Gegenwehr erwarten Pornowissenschafler*innen? Mit welchen Chancen und Herausforderungen lässt sich pornografisches Material in einen Lehrkontext integrieren? All das soll in einer Mischung aus Forschungsfeldgenese und persönlichem Erfahrungsbericht beantwortet werden.
Referentin: Madita Oeming, unabhängie Kulturwisssenschaftlerin
WORKSHOPS
Workshop 1: "Pornos in der Jugendarbeit: Provokation oder Chance?"
„Finden Sie Pornos erregend, abstoßend oder sexistisch? Fakt ist: Jugendliche konsumieren Pornos regelmäßig. Aber wie beeinflusst dieser Konsum Mädchen* und Jungen*? Und wie können Pädagog*innen dem Phänomen Porno in ihrer Arbeit mit Jugendlichen begegnen? Diese und Ihre Fragen wollen wir in dem Workshop beantworten.“
Referent*innen: Clarissa Bachmann (Medea Dresden), Uwe Tüffers (Aidshilfe Dresden)
Workshop 2: "Pornos für Alle!"
„In diesem Workshop geht es um Sie und um Kinder- und Jugendliche mit- und ohne sogenannte Behinderung. Wir schauen uns gemeinsam an, was die Herausforderungen in der Praxis sind, wie sich Pornografie auf Kinder- und Jugendliche auswirkt und welche rechtlichen Grundlagen Sie als Fachkraft bei diesem Thema beachten müssen. Außerdem wollen wir herausfinden, was die Unterschiede zwischen mainstream- und feministischer Pornografie sind. Wichtig ist: Das Sprechen über Sexualität hat auch immer etwas mit der eigenen Einstellung zu tun. Haben Sie Lust auf diese Auseinandersetzung? Dann sind Sie in diesem Workshop genau richtig! Ich freue mich auf Sie.“
Referent*in: Yvonne Krüger, Sozialarbeiterin (M.A.), Sexual- und Traumapädagogin. Mitarbeiterin beim pro familia Projekt MELiSSE (Meine Liebe und selbstbestimmte Sexualität) und dem Fachdialognetz für schwangere, geflüchtete Frauen.
Workshop 3: Sexting!
"Sexting" ist ein nicht zu unterschätzender Bestandteil der Lebenswelt (junger) Menschen, die sich im digitalen Raum bewegen. Selbst erstelltes Material aufreizender, leicht bekleideter oder nackter Körperteile entsteht dabei aus verschiedensten Motivationen heraus.
Möglicherweise scheinen die Grenzen zu pornografischen Inhalten fließend oder mitunter nicht immer klar erkenntlich. Gemeinsam wollen wir Ansätze finden das Thema (pädagogisch) aufzugreifen und in unser professionelles Handeln zu integrieren.“
Referent*: Christian Grüner, Pädagoge BA, Fachkraft für Prävention und Intervention bei
sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen
Workshop 4: „Warum liegt hier Stroh rum?" - Jugendsexualität und Pornografie
Jugendliche konsumieren pornografisches Material: Darüber, welchen Einfluss dies auf die psychosexuelle Entwicklung von Heranwachsenden hat/haben wird, gibt es sehr unterschiedliche Meinungen und Befunde. In sexualpädagogischen Angeboten kommt es darauf an, sich mit dem Thema angemessenen auseinanderzusetzen, also es weder zu verharmlosen noch besonders zu dramatisieren und es mit den Jugendlichen besprechbar zu machen.
Folgende Themen in kompakter Form werden im Workshop zur Sprache kommen:
• Wie begegnet Sexualität Jugendlichen in den Medien?
• Wie ist meine eigene Haltung gegenüber Pornografie, Jugendleben und Medienentwicklung?
• Mediale Nutzungsrealitäten, Gefährdungspotentiale und Umgangskompetenzen bei Kindern und Jugendlichen: Untersuchungen und Beobachtungen
• Welche Handlungskonsequenzen sind zu erwägen und Eltern wie Heranwachsenden zu empfehlen?
Referent: Danilo Ziemen,Sexualwissenschaftler (M.A.) und Wirtschaftspädagoge
Worksshop 5: Pornos gucken, mal anders!
Anhand ausgewählter (expliziter!) Szenen üben wir gemeinsam einen analytischen Blick auf Pornografie, der sich von moralischer Wertung und persönlichem Affekt wie Ekel oder Erregung loslöst. Wie unterscheiden sich pornografische Bilder voneinander? Welche Geschlechterrollen werden transportiert? Was machen bestimmte Kameraeinstellungen mit uns? Was sind Porno-Seh-Konventionen und wie können sie gebrochen werden?
Referentin: Madita Oeming, unabhängige Kulturwissenschaftlerin
Workshop 6: PorYes! Porno als gesellschaftliche Utopie. Queerfeministische und sexpositive Konzepte in der Pornographie.
Die Pornoindustrie ist stark von sexistischen Darstellungen geprägt. Frauen werden häufig als passive Objekte gezeigt, die selbstverständlich die männlichen Wünsche und Fantasien bedienen. Männer werden auf unsensible, irreale Dauerständer reduziert. Damit bleibt wenig Raum für einen positiven, mutigen und bewussten Zugang zur eigenen Lust und einen wertschätzenden Umgang mit dem eigenen und anderen Körper/n. Die queere und feministische Bewegung schafft hier seit Jahrzehnten aktiv Alternativen und produziert lust- und powervolle Pornografie abseits von normativen Gendergrenzen und diskriminierenden Stereotypen. Ulla Heinrich stellt uns verschiedene Ansätze, Künstler*innen und Aktivist*innen mit Filmbeispielen und Gesprächseinladungen vor. Gemeinsam wollen wir herausfinden, inwiefern Pornos einen Beitrag zu gesellschaftlichen Utopien leisten können und wie sexpositive und feministische Bildungsarbeit aussehen kann.
Referent*in: Ulla Heinrich (PorYes – Feminist Porn Award, Missy Magazine)
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