PRESSEMITTEILUNG: Sexistisch, frauenfeindlich, queerfeindlich – Antifeminismus äußert sich vielfältig. In menschenfeindlichen Anfeindungen und Übergriffen, organisierten Angriffen auf Gleichstellung und Selbstbestimmung sowie als politische Strategie. Die Amadeu Antonio Stiftung dokumentiert, berichtet und sensibilisiert damit für eine unterschätzte Bedrohung unserer Demokratie.
Die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung hat das erste bundesweite zivilgesellschaftliche Monitoring-Projekt zu Antifeminismus in Deutschland gestartet. Dazu gehört die Meldestelle Antifeminismus unter www.antifeminismus-melden.de, auf der Sie ab sofort Erfahrungen mit antifeministischen Vorfällen direkt an das Projekt melden können.
Antifeministische Angriffe müssen benannt und sichtbar gemacht werden. Nicht zuletzt, um sie mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihnen entsprechend entgegenzutreten. Die Ergebnisse des bundesweiten Monitorings werden in einem regelmäßigen Lagebild veröffentlicht.
Gleichzeitig wird Betroffenen Beratung angeboten, bzw. auf Beratungsstellen in ganz Deutschland verwiesen, mit denen das Projekt eng zusammenarbeitet. Die Webseite bietet zudem Hintergrundinformationen zu antifeministischen Vorfällen.
Nehmen Sie gerne Kontakt über antifeminismus@amadeu-antonio-stiftung.de auf, um weitere Informationen oder Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten zu erhalten.
Am 16. Juni 2022 verabschiedete der Landesjugendhilfeausschuss Sachsen die Fachempfehlung zur geschlechterreflektierenden Arbeit mit jungen Menschen im Rahmen des SGB VIII. Sachsenweit gibt es jetzt einen alle Geschlechter betreffenden und zu berücksichtigenden Leitfaden für die sozialpädagogische Arbeit mit Heranwachsenden.
Bereits mithilfe der veränderten Bundesgesetzgebung im §9 SGB VIII müssen nun – neben den teilweise noch immer stark voneinander differierenden Lebenslagen von Mädchen und Jungen – auch Lebenslagen von trans*, inter* und nicht-binären jungen Menschen in den Blick genommen werden, bestehende Benachteiligungen sind zu analysieren, abzubauen und Gleichberechtigung aller Geschlechter zu fördern.
Geschrieben wurde die Fachempfehlung im Landesjugendamt Sachsen. Ihr ging eine Fachexpertise voraus, an deren Erarbeitung auch die Dresdner Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* beteiligt war. Diese Fachexpertise entstand in einem fünfjährigen Prozess, welcher durch und mit vielen Praktiker*innen und Organisationen geschlechterreflektierender Arbeit gestaltet wurde. Ihre Veröffentlichung im Jahr 2019 bildete die Grundlage für die nun verabschiedete Fachempfehlung.
Träger und Praxisprojekte sind zukünftig umso mehr aufgefordert, ihre Konzepte, Angebote und Haltungen mithilfe einer geschlechterreflektierenden Perspektive zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Ideen für eine qualitativ hochwertige geschlechterreflektierende Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* sind Teil der Fachempfehlung. Strategien zur Umsetzung werden mehr (Fort-)Bildungsarbeit für Fachkräfte und Adressat*innen beinhalten und das Verständnis von intersektionalen und inklusiven Zusammenhängen fördern.
UND NUN? Weiter GEHT`S!
Wir haben die Verabschiedung der Fachempfehlung durch den Landesjugendhilfeausschuss mit Spannung erwartet. Nun beginnt für uns die Planung von Fortbildungsangeboten und Fachberatungsprozessen, die vertiefendes (Praxis-)Wissen in Dresdner Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe tragen werden. Fachkräfte gewinnen praxisorientierte Anregungen und erweitern ihre geschlechtergerechte Handlungskompetenz – im Sinne einer intersektionalen und inklusiven Perspektive und im Interesse aller Kinder und Jugendlichen.
TERMIN: 21. + 22.03.2023 in Görlitz
Kooperationsveranstaltung mit LAG Mädchen* und junge Frauen* Sachsen e.V.
Die Frage: (Wann) bin ich schön? beschäftigt die meisten Mädchen* und jungen Frauen* spätestens mit Beginn der Pubertät und wird schnell zum zentralen Gegenstand weiblicher Identitätsfindung.
Maßgeblichen Einfluss haben die allgegenwärtigen Anforoderungen an Mädchen* und junge Frauen*, ihren Körper zu inszenieren, zu optimieren und zu sexualisieren. In den 80er Jahren sprach Susie
Orbach vom „Schlachtfeld Körper“, Laury Penny skandalisiert heute den „Fleischmarkt“, auf welchem z.B. Influencerinnen* über soziale Medien ihre Ideale transportieren.
Hat sich also nichts verändert in punkto Schönheitsidealen? Und wie wirken sich (diese) medialen Bilder und gesellschaftlichen Anforderungen/Zuschreibungen heute auf die Selbstbilder von Mädchen*
und jungen Frauen* aus? Im Seminar werden wir zu den Fragen in Austausch kommen, eigene (Körper-)Bilder reflektieren und erfahren, wie das Thema in der pädagogischen Arbeit aufgegriffen und
bearbeitet werden kann.
Programm
– Input und Diskurs zu akt. Schönheitsidealen/-erwartungen
– Reflexion eigener (Körper-)Bilder und weiblicher Sozialisationserfahrungen
– Blick auf meine Adressatinnen*, Praxistransfer und methodische Schatzkiste
– Rolle und Einfluss der Medien
REFERENTINNEN*
Claudia Döring. Bildungsreferentin der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*, WenDo- Trainerin für Selbstverteidigung & Selbstbehauptung
Katja Demnitz. Bildungsreferentin* der Fachstelle für Mädchen*arbeit und Genderkompetenz in Sachsen. Psychodramaleiterin. Kinder- und Jugendpsychotherapeutin (i.A.)
„...Klingt komisch? Auch wenn Politik oft weit weg erscheint, haben politische Entscheidungen Einfluss auf dein Leben; z.B. ob der örtliche Jugendtreff zumacht, ob du deine Freund*innen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen kannst
oder wer wen heiraten und lieben darf. Schnell wird vergessen, dass Freiheiten, Möglichkeiten und Rechte die wir haben, nicht selbstverständlich sind. Darum ist es wichtig, sich für ihren Erhalt einzusetzen.“
Das Kartenset „Dein Liebeskummer ist politisch!“ bietet Jugendlichen Anregungen, um ins Gespräch zu kommen. Aus verschiedenen Blickwinkeln können sie erkunden, wen Liebeskummer betreffen kann, was Liebeskummer für unterschiedliche Menschen bedeuten kann, wieso Liebeskummer uns alle etwas angeht und wieso Liebeskummer politisch ist.
Das Gesprächskartenset umfasst acht Themen wie z.B. Liebeskummer und Heteronormativität, Liebeskummer und Behinderung, Liebeskummer und Kapitalismus und Liebeskummer und Schönheitsideale. Jedes der acht Themen umfasst:
Für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit eignet es sich ideal, ihren Adressat*innen Gesprächsangebote zu machen. Das Material ist entwickelt für die pädagogische Praxis und braucht Begleitung. Allgemein kann das Thema Liebeskummer bei den Nutzer*innen persönliche Betroffenheit auslösen. Einige der Quellen zeigen einen traurigen Verlauf von Liebesbeziehungen durch z.B. gesellschaftliche Einflüsse oder Beziehungsgewalt. Wenn die Nutzer*innen mit der Handhabung vertraut sind und ihr Interesse geweckt ist, kann auch die Nutzung von den Jugendlichen untereinander funktionieren.
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Gruppengröße: 2 – 10 Personen
Kosten: 14,99€ zzgl. Portokosten bei Versand
Hier können Sie noch mehr über das Gesprächskartenset hören.
Zum Bestellen schreiben Sie uns eine Mail an: fachstelle@maedchenarbeit-dresden.de
Das Gesprächskarten-Set wurde unterstützt und gefördert mit Mittel der AKTiON MENSCH!