workshop: selbstfürsorge und berührung

Freitag, 23.09. + 30.09.2022

Pädagoginnen* handeln immer wieder in akuten Krisensituationen. Besonders in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* sind sie nicht selten mit psychischen Erkrankungen, Essstörungen, Bindungsstörungen und sexuellem Missbrauch konfrontiert. Doch wie kann es bei all diesen Herausforderungen und Belastungen gelingen, in der eigenen Kraft zu sein und zu bleiben? Neben dem Fachwissen sind ebenso der (Körper-)Kontakt mit sich und die Fürsorge für sich selbst tragend für eine gelingende professionelle Begleitung. Das Gefühl für den eigenen Körper bestimmt auch im professionellen Kontext, wie klar ich in Verbindung treten und wie klar ich Grenzen setzen und achten kann.

In diesem Workshop widmeten wir uns der eigenen Selbstfürsorge. Denn nur, wenn wir gut für uns sorgen, können wir auch Mädchen* und junge Frauen* in ihrem Alltag unterstützen. Berührungen sind dabei eine gute Möglichkeit, um bei sich selbst anzukommen, sich zu nähren und dabei Schönes zu erfahren. Außerdem ermöglichen Berührungen die Erfahrung, sich selbst beruhigen zu können und somit trotz der vielen herausfordernden Situationen in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* handlungsfähig zu bleiben. Der Effekt, sich in Stressphasen zu spüren und selbst zu regulieren, kann selbstermächtigend wirken und im (Arbeits-)Alltag weitererlebt werden.

An zwei Vormittagen im September öffneten wir einen Raum für Wissen, Austausch und Selbsterfahrung in Bezug auf (Selbst-)Berührung. Es gab Raum und Zeit, Berührungen praktisch auszuprobieren, zu erleben und dabei selbst aufzutanken. Am ersten Vormittag lag der Fokus auf der Selbstberührung als Mittel zur eigenen Regulation. Am zweiten Vormittag stand die gegenseitige Berührung im Mittelpunkt. Hier tauschten wir uns aus, wie das Werkzeug der Berührung in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* genutzt werden kann.

 

Workshopleitung:

Dorothea Ristau | Dipl.-Sozialarbeiterin/ -pädagogin (FH), personenzentrierte Beraterin, systemische Beraterin, nährende Kuschlerin, Masseurin

 

Theresa Lux | Sozialpädagogin (M.A.), Bildungsreferentin der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* Dresden, Zusatzqualifikation in Body-Mind Centering

 


online-fachgespräch: (digitale) mädchen*gewalt

Mittwoch, 22.06.2022 16 - 19 Uhr

Mädchen* handeln verdeckt und offen gewalttätig, sie verletzen sich selbst oder schädigen andere, fallen durch sexualisiert aggressives Verhalten auf, starten digitale Angriffe oder „handfeste“ Schlägereien. Oftmals führt dies sowohl zu Ohnmacht und Hilflosigkeit bei pädagogischen Fachkräften als auch zu Wut und Zorn.

 

In diesem Fachgespräch befassten wir uns mit Gewaltverhalten von Mädchen* und ihren möglichen Hintergründen. Ein Schwerpunkt lag auf digitalem Gewaltgeschehen und seinen Erscheinungsformen; hierbei stand fremdschädigendes Verhalten von Mädchen* im Mittelpunkt.

 

Durch die intensive Beschäftigung erschlossen sich Zugänge zur Gewaltproblematik von Mädchen* und es konnten Handlungsmöglichkeiten der Teilnehmer*innen im konkreten pädagogischen Kontakt erweitert werden.

 

Referentin: Carola Spiekermann, Psychologische (Körper-) Psychotherapeutin und Supervisorin, aus Trier

Mehr zu Carola Spiekermann und ihrer Arbeit finden sie hier.

 

 

Zeit: 22.06.2022 16 – 19 Uhr

Ort: Onlineformat über Zoom

Zielgruppe: Fachkräfte, die mit Mädchen* und jungen Frauen* arbeiten

 


Filmabend: In search ... | Regie: beryl magoko | zentralkino Dresden

Mittwoch, 18.05. 2022, 18:00 Uhr

70.218 Frauen* und Mädchen* in Deutschland sind beschnitten, 17.600 Mädchen* sind gefährdet, noch genital verstümmelt bzw. beschnitten zu werden.

Die Filmemacherin Beryl Magoko wuchs in Kenia auf und dachte als junges Mädchen, dass alle Frauen in der Welt „beschnitten“ werden. Deshalb ertrug auch sie dieses Initiationsritual. Sie wusste nichts über die Folgen von „Female Genital Mutilation/Cutting” (FGM/C). Jahre später erfährt sie von einer neuen, rekonstruktiven Operationsmethode, die verspricht, das zurückzugeben, was damals verloren ging. Beryl versucht herauszufinden, ob sie sich dieser Operation unterziehen soll – und beginnt eine emotionale und sehr persönliche Reise zum eigenen Frau-sein, die letztlich ins Unbekannte führt.

 

Ursprünglich wollten wir den Film  IN SEARCH ... anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen zeigen. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen haben wir die Veranstaltung in den Mai 2022 verschoben.

Im Anschluss des Films standen wir für Gespräch und Informationen zur Verfügung.

 

Eine Kooperationsveranstaltung des FMGZ MEDEA e.V. , der Dresdner Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* und dem Frauen*NestWerk Dresden - gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden.


Workshop: Selbstverletzendes verhalten als bewältigungshandeln verstehen

Mittwoch + Donnerstag, 04. + 05.05.2022

Sind Fachkräfte Sozialer Arbeit in ihrem Arbeitsalltag mit selbstverletzendem Verhalten von Mädchen* und jungen Frauen* konfrontiert, empfinden sie selbst oft Gefühle wie Ohnmacht, Hilflosigkeit und Wut. Häufig entsteht daraus eine Dynamik, die das gesamte Team erfassen und verunsichern kann.

Dieses Geschehen besser verstehen zu können und gleichzeitig hilfreich für die Betroffenen und ggf. deren Eltern zu sein, war Anliegen des 2tägigen Workshops. Definitionen und Dynamiken hinter selbstverletzendem Verhalten wurden vorgestellt. Mögliche pädagogische Ansätze und Interventionen, aber auch Grenzen wurden gemeinsam erarbeitet und reflektiert.

 

Anhand der vermittelten Kenntnisse konnten die Teilnehmenden ein grundsätzliches Verständnis erhalten, Optionen eines angemessenen Umgangs erproben und damit wieder mehr Handlungssicherheit erlangen.

 

Inhalte:

 

  • Was ist Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bzw. Autoaggression?
  • Definition, Häufigkeit und Ursachen & Risikofaktoren von SVV
  • Wozu dient SVV und was bewirkt es?
  • Perspektivwechsel: Selbstverletzendes Verhalten als Bewältigungsstrategie verstehen
  • Herausforderungen im Umgang mit SVV / (Auto-)Aggression
  • Was tun bei „Ansteckungsphänomenen“?
  • Interventionen im Kontext Sozialer Arbeit

Referentinnen:

Katja Demnitz | Diplom- Sozialpädagogin; Bildungsreferentin der Fachstelle Mädchen*arbeit und Genderkompetenz, (LAG Mädchen und junge Frauen e.V.); Psychodramaleiterin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (i.A.)

 

Claudia Döring | Diplom- Sozialpädagogin, Bildungsreferentin der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*, WenDo- Trainerin für Selbstverteidigung & Selbstbehauptung

 

Zielgruppe:                        (Sozial-)Pädagoginnen* der Kinder- und Jugendhilfe; Lehrerinnen*, Erzieherinnen*

Datum und Ort:               Mi I Do, 4.+5. Mai 2022; KulturSchlosserei, Bischofsweg 31, 01099 Dresden

Kosten:                           85€ (incl. Material, Mittagessen, Kaffee I Tee)